DFG-Sonderforschungsbereich mit DFKI-Beteiligung: Roboter lernen ungenaue Anweisungen verstehen
“Deck schon mal den Tisch!” – Wie können Roboter umgangssprachliche Anweisungen wie diese verstehen und selbstständig ausführen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte Sonderforschungsbereich (SFB) „EASE“ (Everyday Activity Science and Engineering) im Rahmen des Wissenschaftsschwerpunkts „Mind.Media.Machines“ der Universität Bremen, an dem auch mehrere Wissenschaftler des DFKI-Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems aus dem Fachbereich 3 Mathematik/Informatik beteiligt sind. Der SFB, der am 1. Juli 2017 startet und in seiner ersten Förderphase vier Jahre lang mit 10 Millionen Euro finanziert wird, will mit ganz neuen Ansätzen an der robotischen Umsetzung abstrakter Anweisungen arbeiten.
Dafür untersucht EASE zunächst, wie es Menschen gelingt, im Alltag flexibel, zuverlässig und effizient zu handeln. Dieses Verständnis soll dann eine neue Generation von Modellen für die Robotersteuerung inspirieren, um dort ein vergleichbares Niveau zu erreichen. Prof. Dr. Mehul Bhatt, der eine Stiftungsprofessur am DFKI innehat, beschäftigt sich im Arbeitsbereichs P („Principles of information processing for everyday activity“) mit der Frage, wie sich alltägliche Aufgaben in Bezug auf ihre räumlich-zeitlichen Beschreibungen formell so darstellen lassen, dass Roboter diese bestmöglich auszuführen können. Im selben Arbeitsbereich ist die Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur (AGRA) unter Leitung von Prof. Dr. Rolf Drechsler und Mitarbeit von Dr. Daniel Große für die Formalisierung und Verifikation von Plänen zuständig, welche die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Robotersteuerung gewährleisten. Die Arbeitsgruppe Echtzeitbildverarbeitung um Prof. Dr. Udo Frese geht schließlich im Arbeitsbereich R („Generative models for mastering everyday activity and their embodiment“) der Frage nach, wie ein Haushaltsroboter durch Methoden der Objekterkennung komplexe Aufgaben ausführen kann, etwa ein Geschirrteil sicher aus einem Schrank herausnehmen.
Neben dem Fachbereich 3 der Universität Bremen sind an dem multidisziplinären Sonderforschungsbereich auch die Fachbereiche Sprach- und Literaturwissenschaften sowie Human- und Gesundheitswissenschaften beteiligt. Externe Kooperationspartner sind der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld, das Institut für Robotik und Mechatronik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und der Lehrstuhl für kognitive Systeme der Technischen Universität München. Am Ende der ersten Förderphase sollen Roboter autonom einen “Haushaltsmarathon” absolvieren, der die Ausführung von Haushaltsaufgaben wie Tischdecken und die Zubereitung einfacher Mahlzeiten über längere Zeiträume umfasst.
Weitere Informationen zum SFB EASE: ease.informatik.uni-bremen.de
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Rolf Drechsler
DFKI GmbH
Cyber-Physical Systems
E-Mail: rolf.drechsler@dfki.de
Tel.: 0421 218 63932
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