CPS News
May 11, 2022

Künstliche Intelligenz für die Intensivstation – CPS mit Verbundprojekt auf der Hannover Messe

Nach zwei Jahren als rein digitales Angebot ist die Hannover Messe in Präsenz zurück. Hier zeigt das DFKI vom 30. Mai bis 2. Juni 2022 vielfältige Exponate und Technologien aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen der Künstlichen Intelligenz (KI) – von industrieller Produktion über Medizin bis hin zu Unterwasserrobotik. Der Forschungsbereich Cyber-Physical Systems (CPS) präsentiert auf dem DFKI-Stand in Halle 2, Stand C39, eine auf KI basierende Methode, die kritische Zustände von Intensivpatientinnen und -patienten vorhersagen kann.


Das DFKI auf der Hannover Messe 2022

Das DFKI auf der Hannover Messe 2022

(Reference: DFKI)

Die Geräte am Krankenbett erheben vielfältige Vitaldaten der Patientinnen und Patienten – KI soll künftig bei deren Analyse unterstützen und so das Personal entlasten.

Die Geräte am Krankenbett erheben vielfältige Vitaldaten der Patientinnen und Patienten – KI soll künftig bei deren Analyse unterstützen und so das Personal entlasten.

(Reference: Kerstin Hase/Gesundheit Nord)

Um das Personal auf Intensivstationen zu entlasten, sollen KI-Techniken bei der Analyse der zahlreichen von den Patientinnen und Patienten erhobenen Daten unterstützen. Hier setzt das Projekt RIDIMP (Risikoindikatoren für cardiopulmonale Dekompensation auf Intensivstationen durch Monitoring von Vitalparametern) von CPS und dem Bremer Klinikverbund Gesundheit Nord an. Zur Bewertung der vielfältigen Daten definieren die Medizinerinnen und Mediziner des zur Gesundheit Nord gehörenden Klinikums Bremen-Mitte zwei numerische Scores, die sich aus vielen Einzelparametern wie Sauerstoffsättigung, Puls oder Medikamentengaben zusammensetzen und den Zustand des Kreislaufs bzw. der Atmung anhand der Daten auf einer Skala von 0 (unkritisch) bis 9 (höchst kritisch) beurteilen. Diese Werte werden wiederum verwendet, um vorliegende historische Patientinnen- und Patientendaten zu bewerten und daraus mit Techniken des maschinellen Lernens eine Vorhersage für den Wert der Scores in der Zukunft und damit für die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs (Dekompensation) von Kreislauf oder Atmung zu implementieren.

Auf diese Weise kann die im Projekt entwickelte Technik aus der Vielzahl der erfassten Daten sehr präzise die Entwicklung der zwei Scores und damit den gesundheitlichen Zustand der Patientinnen und Patienten in der Zukunft voraussagen. So kann das medizinische Fachpersonal frühzeitig auf drohende Probleme hingewiesen werden. Auf der Hannover-Messe zeigen die CPS-Mitarbeitenden ihren Prognosealgorithmus auf ausgewählten historischen Patientinnen- und Patientendaten, auf denen live eine Vorhersage berechnet wird. Die Besucherinnen und Besucher können dann vergleichen, wie gut diese Vorhersage ist. Das Exponat ist interaktiv: es kann in der Zeitachse vor- und zurückgegangen und der Zeitverlauf beschleunigt, verlangsamt oder anhalten werden.

Das Projekt RIDIMP ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Gesamtprojekts KI-SIGS, das sich dem Aufbau eines „KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme“ widmet.

Weitere Informationen:
DFKI auf der Hannover Messe: https://www.dfki.de/web/news-media/news-events/hm2022
Projekt KI-SIGS: https://ki-sigs.de/

Kontakt:
Prof. Dr. Christoph Lüth
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Cyber-Physical Systems
Tel.: +49 421 218 59830
E-Mail: Christoph.Lueth@dfki.de


© DFKI GmbH
last updated 11/05/2022
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